Zum Inhalt springen

Plastik – ist es Fluch oder Segen?

Plastik

Beitrag teilen

Share on facebook
Share on linkedin
Share on twitter
Share on email

Plastik ist für viele ein leidiges Thema. Zu oft wird man damit konfrontiert, zu wenig weiß man eigentlich darüber. Die Klassiker kennen Sie bestimmt auch: Plastik ist schlecht für die Umwelt, es baut sich langsam ab, ist häufig nicht recycelbar und auch Mikroplastik ist mittlerweile in aller Munde.

Aber was genau ist Plastik eigentlich? Wo bereichert es unseren Alltag? Und wann können wir gerne darauf verzichten? Ist Bioplastik Greenwashing? Und warum gibt es Menschen, die komplett plastikfrei leben möchten – oder auch: geht das überhaupt?

Allein beim blanken Wort „Plastik“ gibt es so viele Fragen, dass das hier wahrscheinlich ein recht ausführlicher Artikel werden wird. Und doch ist er nicht lang genug, um bei allen Fragen ins Detail zu gehen. Wir hoffen, unser Überblick kann einige Ihrer Fragen klären und Ihnen so manche Entscheidung erleichtern!

Was ist Plastik eigentlich?

Plastik ist eine Art Sammelbegriff. Man spricht bei Plastik immer von verschiedensten Kunststoffen.

Mikroplastik wiederum sind winzige Kunststoffteilchen. Sie sind kleiner als fünf Millimeter. Es entsteht zum einen, wenn sich größere Kunststoffteile zersetzen. Zum anderen wird es extra hergestellt. Zum Beispiel, um Kosmetikprodukte besonders cremig zu machen.

Plastik wird aus Erdöl hergestellt. Dem Erdöl werden verschiedene Zusatzstoffe beigesetzt, um unterschiedliche Eigenschaften des Kunststoffs zu schaffen.

So gibt es viele Möglichkeiten, Plastik zu formen oder zu färben. Seine Eigenschaften sind sehr individuell: hitzebeständig, flexibel oder auch bruchsicher.

Die gängigsten Formen sind PE, PP, PVC, PS, PU und PET. Diese begegnen uns auch täglich. Hier kommen ein paar übliche Beispiele.

PE: Tragetaschen, Verpackung von CDs und Taschentüchern.
PVC: Abwasserrohre, Dichtungen, Bodenbeläge, Kunstleder.
PET: Getränkeflaschen, Verpackung für Lebensmittel und Kosmetika.

Das Entsorgen von Plastikmüll impliziert häufig direktes Recycling. Dem ist aber nicht so. Der Großteil des zurückgeführten Mülls wird verbrannt.

Echte Wiederverwertung findet leider nur begrenzt statt. Werkstoffliche Wiederverwertung ist es, wenn die Abfälle wieder zu Kunststoffen aufbereitet werden. Das ist Recycling, funktioniert aber nur bei sortenreinen Kunststoffen. Von rohstofflicher Wiederverwertung spricht man, wenn die Kunststoffe in ihre Grundstoffe zerlegt werden.

Als Bioplastik bezeichnet man Kunststoffe aus nachwachsenden Rohstoffen. Es wird also kein Rohöl verwendet. Den Namen hat es, weil es sich um biologisch abbaubare Kunststoffe handelt.

Im Vergleich zu „normalen“ natürlichen Rohstoffen dauert das Verrotten dennoch sehr lange. Eine Entsorgung über den Biomüll ist daher nicht immer möglich. Der Grundgedanke ist gut, die Technik aber noch nicht ideal ausgereift.

Inwiefern besteht unser Alltag aus Plastik?

Gehen Sie einfach mal gedanklich einen Tag durch oder vielleicht auch nur die erste Stunde nach dem Aufstehen…

Wie steht es mit Wecker, Smartphone, Ladekabeln, Lampen und Bett? Finden Sie hier schon erste Anzeichen von Kunststoffen? Weiter im Bad: Zahnbürste, -pasta, und -seide. Ihre Kosmetikprodukte, Toilette und Hygieneprodukte? Ab in die Küche: Elektrische Geräte, Brotzeitdosen, Geschirr, Nahrungsmittel- und Getränkeverpackungen. Nehmen wir an, Sie gehen zur Arbeit und haben kein Homeoffice: Auto, Handtasche, Rucksack, Straßenbahn, Ampel, Schuhe? Gehen wir mal von einem klassischen Bürojob aus: Tastatur, Telefon, Computer, Drucker, Stifte, Teekanne, Kaffeemaschine…

Das ist nur ein kleiner Ausschnitt. Wenn Sie über jedes Teil an Ihrem Tag nachdenken, wird Ihnen noch einiges mehr auffallen.

Was ist das offizielle Statement zu Plastik?

Das derzeitige Plastikverhalten wird EU-seitig nicht gutgeheißen. Die Strategie für weniger Plastikmüll sieht verschiedene Forderungen vor.

Welche Alternativen gibt es?

Alternativen für Plastikprodukte gibt es mittlerweile zuhauf. Teilweise sind die Produkte etwas teurer oder erscheinen ungewohnt. Allerdings zahlt es sich aufgrund der längeren Lebensdauer aus, etwas mehr zu investieren. Und man gewöhnt sich auch an viele Dinge, die einem erst mal merkwürdig erscheinen.

Glas ist eine gute Alternative. Viele Kosmetikprodukte können Sie in Glas- statt Plastikverpackungen erwerben. Nahrungsmittel und Getränke gibt es auch in Schraubgläsern und Glasflaschen. Auch für Reiniger gibt es nachhaltige Alternativen aus Glas.

Auch Holz- bzw. Naturprodukte sind eine Alternative. Kochuntensilien zum Beispiel werden leicht durch Holz ersetzt. Und viele natürliche Stoffe wie Baumwolle, Leinen oder Bambus ersetzen Polyester-Handtücher und -kleidung.

Ein sehr langlebiger Ersatz sind Metallprodukte. Edelstahl-Brotzeitdosen zum Beispiel halten länger, sind hygienischer und robuster als die Plastikvariante. Aber auch Trinkflaschen und -halme sind alltägliche Begleiter für lange Zeit.

Das Umwelt-Plastik-Dilemma

Besonders belastet durch Plastik sind unsere Meere. Tiere verschlucken Teile davon, können diese nicht verdauen und verenden daran. Genauso verfangen sie sich in Plastikteilchen und Kunststoffnetzen und können sich nicht mehr daraus befreien. Das Plastik in den Meeren zerstört Lebensräume. Es lagert sich an ungünstigen Orten ab. Zusätzlich dazu gibt Plastik nach und nach Mikroteilchen an das umgebende Wasser ab. Ebenso wie darin enthaltene Chemikalien, die das Wasser belasten.

Über die Nahrungskette der Tiere im Meer landen diese Mikroteilchen und gelösten Schadstoffe wieder beim Menschen. Damit belasten sie auch unsere Gesundheit! Denn wussten Sie, dass wir pro Woche die Menge einer Kreditkarte an Plastik zu uns nehmen?!

In den Meeren befindet sich aktuell mehr Plastik, als wir entsorgen können. Es sind neue Ideen, Unterstützer und Vorantreiber nötig, um das Problem zu bewältigen.

Abgesehen von den umwelttechnischen Problemen entstehen auch finanzielle Schäden bei uns Menschen. Denn vor allem die Fischerei- und Tourismusbranche leiden unter den entstandenen Kosten.

Was kann ich tun?

Sie können sehr viel tun! Allem voran: Vermeiden Sie Plastik nach Möglichkeit. Wie Sie sich in Beruf und Alltag nachhaltig verhalten, haben wir Ihnen in unserem Blog schon nähergebracht. Hier finden sich auch Tipps zur Müllvermeidung, die Sie einfach auf Plastik ummünzen können.

Sehen Sie sich auch im Internet um. Hier gibt es zahlreiche Blogs zum Thema „plastikfrei“ und Sie finden in der Regel immer den einen oder anderen Tipp, der noch helfen kann. Suchen Sie jetzt schon nach nachhaltigen Alternativen für Ihre Gegenstände. Sobald dann etwas kaputt geht, wissen Sie direkt, wie Sie es plastikfrei ersetzen können. Und müssen nicht erst auf die Suche gehen. Komplett plastikfrei leben ist anstrengend und nicht in Perfektion möglich. Es gibt aber Menschen, die sehr nah dran sind.
 
Wenn Sie Spaß daran haben, stellen Sie Dinge doch einfach selbst her. Damit können Sie zum Beispiel sehr einfach Verpackungsmüll von Müsliriegeln vermeiden. Alle Zutaten gibt es nämlich auch plastikfrei!

Organisationen, Informationen und Aktivismus

Tun Sie aktiv etwas gegen Plastikvermüllung, indem Sie sich engagieren. Entweder mit Ihrer Zeit und Motivation bei einer entsprechenden Organisation oder in einem Verein. Es gibt genügend Organisationen und Vereine zum Thema Umweltverschmutzung und Klimawandel. Plastik ist ein Teil des Problems!

Wenn Sie sich nicht aktiv mit Ihrer Zeit einsetzen können, spenden Sie an entsprechende Organisationen. Häufig gibt es interessante Konzepte, bei denen Sie erfahren, was genau Ihre Spende bewirkt und wo Sie helfen können.

Auch das Nachforschen bezüglich nachhaltiger Alternativen lohnt sich. Es gibt mittlerweile etliche vielversprechende Start-Ups, die Ihre Unterstützung benötigen, um sich am Markt zu etablieren.
 
Noch Tipp für Sie, vor allem, wenn Sie noch nicht ganz nachvollziehen können, warum Sie sich mit dem Thema beschäftigen sollten: Suchen Sie nach Dokumentationen und sehen Sie sich diese an. Es gibt sie z.B. auf Streaming-Plattformen oder auch kostenfrei auf den jeweiligen Websites. Damit bekommen Sie einen tiefergehenden Einblick in die Thematik und die Dringlichkeit.

Zu guter Letzt: Jeder Schritt zählt!

Auch wenn manche Informationen einen umhauen können oder Dokumentationen erstmal nur Ernüchterung auslösen. Lassen Sie sich nicht davon abhalten, kleine Schritte in Richtung Nachhaltigkeit zu gehen! Es ist wunderbar, wie schön das zu unserem Genossenschaftsgedanken passt: „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ Denn genau so ist es! Gemeinsam können wir alle kleine Schritte gehen und uns stetig nachhaltiger verhalten, um damit im Großen einen Effekt zu erzielen!

Auch mit Ihren Finanzen können Sie nachhaltige Ideen unterstützen! Vereinbaren Sie gerne online einen Beratungstermin oder ein Telefongespräch.

Unsere Mission:
Interessante Beiträge für Sie!

redaktionsteam
Wir verwenden Cookies, um unsere Webseite für Dich optimal zu gestalten, fortlaufend zu verbessern und die Zugriffe auf unsere Website zu analysieren. Du kannst in unserer Datenschutzerklärung mehr darüber erfahren, welche Cookies wir verwenden.